Ergebnis des Schätzerkreises: Wie teuer wird es in der Gesetzlichen Krankenversicherung?
Meldung15. Oktober 2025
Anfang Oktober hat die Bundesregierung die neue Beitragsbemessungsgrenze beschlossen. Damit steigt der GKV-Beitrag für gut Verdienende. Ob darüber hinaus alle gesetzlich Versicherten mehr zahlen müssen, hängt vom Zusatzbeitrag ab. Der GKV-Schätzerkreis hat nun eine grobe Richtung vorgegeben.
Der GKV-Schätzerkreis ist beim Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) angesiedelt. Ihm gehören Fachleute des Bundesgesundheitsministeriums, des BAS sowie des GKV-Spitzenverbandes an. Das Gremium hat die Aufgabe, die Entwicklung der Einnahmen, Ausgaben sowie der Zahl der Versicherten und Mitglieder in der GKV des laufenden Jahres zu bewerten und eine Prognose für die weitere Entwicklung im Folgejahr zu erstellen.
Diese Prognose ist die Grundlage für die Festlegung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes durch das Bundesministerium für Gesundheit. Am 15. Oktober hat das Gremium das Schätzergebnis für das Jahr 2026 bekannt gegeben. Demnach soll der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 2,9 Prozent liegen.
Auswirkungen auf den GKV-Beitrag
Bei der Schätzung des Zusatzbeitrages handelt es sich um einen Durchschnittswert. Wie hoch der Beitrag für die einzelnen Versicherten tatsächlich wird, hängt vom individuellen Zusatzbeitrag ab, den jede Kasse selbst festlegt. Zudem kann der tatsächliche durchschnittliche Zusatzbeitrag vom amtlich geschätzten Wert abweichen. So war es auch in diesem Jahr: Der Schätzerkreis hatte im Oktober 2024 den Zusatzbeitrag auf 2,5 Prozent geschätzt. Allerdings erhöhten die Kassen ihre individuellen Zusatzbeiträge so rasch und deutlich, dass diese Schätzung schon im Frühjahr obsolet war. So hat das Institut der Deutschen Wirtschaft berechnet, dass der tatsächliche Wert bei 2,9 Prozent liegt. Die Abweichung von 0,4 Prozent klingt wenig, bedeutet aber eine zusätzliche Beitragslast für Arbeitnehmer und Arbeitgeber von 7,6 Milliarden Euro.
Wie teuer wird es 2026?
Mit dem nun vorliegenden Schätzergebnis entspricht der durchschnittliche Zusatzbeitrag also dem tatsächlichen Wert für dieses Jahr. Angesichts des Milliardendefizits der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung dürfte es davon in einzelnen Kassen erneut Abweichungen geben. Doch selbst wenn man davon ausgeht, dass es bei 2,9 Prozent bleibt, kommt es für freiwillig Versicherte in der GKV schon allein wegen der höheren Beitragsbemessungsgrenze zu einem Beitragsplus von 52 Euro im Monat. Erstmals klettert der Beitrag damit mit 1.017 Euro über die 1.000-Euro-Marke. Da auch das durchschnittliche Einkommen gestiegen ist, müssen Durchschnittsverdiener müssen 2026 mit einem Mehrbetrag von 47 Euro rechnen und zahlen dann 758 Euro im Monat. Hinzu kommen jeweils noch die Beiträge für die Pflegeversicherung. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Zusatzbeitrag noch einmal steigt. Dann wird es noch teurer.
Beiträge steigen auch in der PKV
Die hohe Dynamik bei den Leistungsausgaben macht nicht nur der GKV zu schaffen. Auch in der Privaten Krankenversicherung müssen die Beiträge für viele Versicherte zum 1. Januar erhöht werden. Dies funktioniert jedoch nach einer gänzlich anderen Systematik. Nähere Informationen dazu gibt es hier.
Gesundheitssystem
Beitragsbemessungsgrenze 2026: So teuer wird es für gesetzlich Versicherte
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