Meldung 29. August 2023

In der Corona-Zeit gehörten Antigen- und PCR-Tests zum Alltag. Auch nach der Pandemie ist eine schnelle und sichere Diagnostik von Infektionen hilfreich, um die passende Therapie zu beginnen. Die PKV treibt die Verbreitung moderner Vor-Ort-Diagnostik voran – und gibt Ärzten wie Patienten Sicherheit.

Infektionen möglichst rasch erkennen, um weitere Ansteckungen und (schlimmere) Krankheitsverläufe zu vermeiden: Zu diesem Zweck wurden in den vergangenen Jahren millionenfach Sars-CoV2-Tests durchgeführt. Und was für das Coronavirus galt, gilt auch für Influenza, Streptokokken, RSV und andere Erreger. Sie sollen möglichst angemessen behandelt und nicht weitergetragen werden. Das ist natürlich im Sinne der Patientinnen und Patienten – aber auch im Sinne unseres Gesundheitssystems. Können Ärztinnen und Ärzte sicher diagnostizieren, vermeidet das unnötige Therapien und Fehlmedikationen.

Prof. Dr. Tobias Tenenbaum, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Sana Klinikum Lichtenberg

PKV erstattet ihren Versicherten die Kosten für schnelle Diagnostik

In jüngster Zeit sind Diagnostik-Systeme entwickelt worden, die Testergebnisse in Laborqualität binnen Minuten ermöglichen – vor Ort in der Arztpraxis oder im Krankenhaus. Eines davon ist das System „ID NOW“ des Gesundheitsunternehmens Abbott. Wie bei einer PCR-Untersuchung im Labor wird hier ein Rachenabstrich des Patienten genommen, der mit Hilfe eines Kartuschensystems analysiert wird. Auf der Grundlage einer Innovations- und Qualitätspartnerschaft erstattet die PKV ihren Versicherten die Kosten dieser Diagnostik – und sorgt so dafür, dass sich für Praxen und Kliniken die Anschaffung des Geräts rechnet.

Der Nutzen von Systemen wie „ID NOW“ wird deutlich, wenn man die ärztliche Praxis bei Atemwegsinfektionen betrachtet. Hier hängt die Therapie davon ab, ob Viren oder Bakterien im Spiel sind: Gegen Bakterien wird in der Regel ein Antibiotikum verordnet; eine virale Infektion wird mit deutlich milderen Arzneien wie Hustensaft, Lutschtabletten oder Nasenspray behandelt. Die Symptome sind allerdings nicht immer eindeutig - und das hat Folgen: „Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen werden häufig Antibiotika aufgeschrieben, weil oftmals zwischen einer bakteriellen und einer viralen Infektionserkrankung klinisch nicht gut unterschieden werden kann“, sagt Prof. Dr. Tobias Tenenbaum, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Sana Klinikum Lichtenberg.

Häufig werden unnötige Antibiotika verordnet

Dabei wäre es sinnvoll, Antibiotika sparsam zu verordnen: „Die unnötige Einnahme befördert Antibiotika-Resistenzen", erläutert Tobias Tenenbaum. „Das heißt, bei weiteren, wirklich notwendigen Gaben, wirken sie unter Umständen nicht mehr.“ Ein Teufelskreis entsteht: Es werden noch mehr oder andere Antibiotika verordnet, die wiederum die Resistenz erhöhen. Anlass genug für die Weltgesundheitsorganisation WHO, zur Senkung des weltweiten Antibiotika-Verbrauchs aufzurufen.

Für den Facharzt Tenenbaum sind optimierte diagnostische Verfahren daher wertvoll: „Eine rationale Diagnostik ermöglicht uns Ärzten eine rationale Therapie. Das heißt: Wenn ich eine vernünftige Untersuchung mache und mich auf das Ergebnis verlassen kann, kann ich eine fundierte Entscheidung treffen.“ Eine Entscheidung, die er gut gegenüber seinen Patientinnen und Patienten erklären kann.