Der demografische Wandel in Deutschland fordert das Versorgungssystem in unterschiedlicher Weise heraus: Fast ein Viertel der Menschen ist bereits älter als 65 Jahre. In dieser Altersphase nehmen statistisch gesehen Krankheiten und auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen zu. Andererseits sinkt parallel die Zahl der erwerbstätigen Menschen, die in die Sozialversicherungssysteme einzahlen. Bis 2030 wird sich dieser Trend noch verstärken, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer das Rentenalter erreichen. Ziel von Politik, Gesellschaft und Gesundheitswesen muss es deshalb sein, die Gesundheit auch im Alter noch möglichst lange zu erhalten und zu verbessern.
Zwischen Erfolgen und Nachholbedarfen
Welche Rolle dabei Prävention und Gesundheitsförderung spielen, war zentrales Thema des zehnten Präventionsforums. Rund 200 Expertinnen und Experten diskutierten dazu auf Einladung der NPK in Berlin.
Dr. Kirsten Kappert-Gonther, MdB und Präsidentin der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (BVPG), stellte anlässlich von 10 Jahren Präventionsgesetz heraus, dass die Gesellschaft viel weiter sein müsste. Daran schloss Oliver Blatt an. Der Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes und amtierender Vorsitzender der NPK hob die Bedeutung von Transparenz und Zusammenarbeit im Präventionskontext hervor.
Gesunder Übergang von Beruf in Ruhestand
Die wissenschaftliche Perspektive zu den Diskussionen um den Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand sowie zur Gesundheit nach dem Beruf übernahmen Prof. Dr. Christina Stecker, SRH University of Applied Sciences Heidelberg/Berlin und der Heidelberger Altersforscher Professor Dr. Dr. Andreas Kruse. Eine Erkenntnis: Die Kommunen müssen sich in der Prävention stärker einbringen und ressourcenorientiert agieren.

Timm Genett, Leiter des Geschäftsbereiches Politik im PKV-Verband: „Gesund Altern – das möchte nicht nur jeder Einzelne. Es ist auch ein unverzichtbares Leitbild für unser Gesundheitssystem, das angesichts des demografischen Wandels in Bezug auf seine Ressourcen immer stärker unter Druck gerät. Prävention und Gesundheitsförderung können hier eine Schlüsselrolle einnehmen, indem sie helfen, Krankheiten und Pflegebedürftigkeit zu verhindern, zu mildern oder zumindest zu verzögern. So tragen sie sowohl zu mehr Lebensqualität als auch zur langfristigen Finanzierbarkeit unseres Versorgungssystems bei.“
Termin: Pflegeprävention in der alternden Gesellschaft
Am 16.10.2025 laden die Initiative generationengerechte Pflege & das IGES Institut ins dbb forum Berlin zur Veranstaltung “Impulse für Prävention und Qualität in der Pflege in einer alternden Gesellschaft”. Im Zentrum stehen dabei Hindernisse für die Prävention in der pflegerischen Versorgung, erfolgreiche Lösungsansätze sowie die Rolle von Qualitätsprüfungen.
Weitere Informationen und kostenlose Anmeldung (Präsenz sowie digitale Teilnahme)
Über die Nationale Präventionskonferenz
Die Nationale Präventionskonferenz (NPK) wurde 2015 mit dem Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention eingeführt. Ihre Aufgabe ist es, eine nationale Präventionsstrategie zu entwickeln und fortzuschreiben. Der PKV-Verband ist freiwilliges, stimmberechtigtes Mitglied. Weitere Informationen: npk-info.de