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Anders als in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind die Beiträge in der PKV nicht vom Einkommen abhängig. Damit sie im Alter nicht zu hoch werden, gibt es verschiedene Vorsorgemechanismen. Eine Auswertung zeigt, dass diese gut wirken und die Beiträge im Alter stabil bleiben.

Zu den Besonderheiten der Privaten Krankenversicherung gehört, dass aus den Beiträgen der Versicherten von Anfang an ein großer Teil als Vorsorge für die medizinischen Kosten im Alter angespart wird – die sogenannten Alterungsrückstellungen. Dieses Vorsorgekapital wird gezielt zur Dämpfung der Beiträge im Alter eingesetzt. Dadurch wirken sich die individuelle Alterung und der persönliche Krankheitszustand der einzelnen Versicherten nicht auf deren Beitragshöhe aus. 

Wie hoch ist der Beitrag in der PKV?

Die Analyse der durchschnittlichen PKV-Monatsbeiträge für jedes Lebensalter belegt, dass die Vorsorge-Instrumente wirken: Der durchschnittliche Beitrag in der PKV betrug im Jahr 2024 für Erwachsene ohne Beihilfeanspruch 559 Euro im Monat. In allen Lebensaltern lag der Durchschnittsbeitrag in der privaten Krankenversicherung unter 650 Euro – in den Altersstufen ab 65 Jahren sogar meist deutlich darunter. 

Die Versicherten nehmen mit zunehmendem Alter statistisch gesehen mehr Versicherungsleistungen in Anspruch. Dass die Beiträge im Schnitt dennoch unter den oben genannten 650 Euro bleiben, hat folgende Gründe: 

  • Die höheren Kosten durch das „Älterwerden“ der Versicherten werden über die im Versicherungsverlauf gebildeten Alterungsrückstellungen finanziert. Je älter die Versicherten werden, umso mehr Alterungsrückstellungen werden eingesetzt.
  • Ab dem Alter 60 fällt die Zahlung des gesetzlichen Zuschlags in Höhe von 10 Prozent des Beitrags weg. Er wird von erwachsenen Versicherten zum Aufbau eines zusätzlichen individuellen Vorsorgekapitals gezahlt.
  • Ab Renteneintritt fallen die Beiträge für die Krankentagegeldversicherung weg, was eine weitere Entlastung bringt.
  • Ab 65 Jahre werden die Mittel aus dem 10-Prozent-Zuschlag eingesetzt, um Beitragserhöhungen zu verhindern oder abzumildern. Ab Alter 80 dürfen noch vorhandene Reserven aus dem Zuschlag auch verwendet werden, um den Beitrag zu senken.

Wie hoch ist der PKV-Beitrag für Beamte?

Bei Beamten und ihren beihilfeberechtigten Angehörigen ist der zu zahlende Beitrag geringer, denn sie müssen in der PKV nur die verbleibenden Restkosten versichern, die nicht von der Beihilfe ihres Dienstherrn übernommen werden. 2024 betrug er für Erwachsene durchschnittlich 239 Euro. In allen Lebensaltern lag er in den Beihilfetarifen immer deutlich unter 300 Euro.

Sehr hohe Beiträge sind in der PKV seltene Ausnahmen

Es liegt in der Natur von Durchschnittswerten, dass es in Einzelfällen Abweichungen nach oben und unten geben kann. Der persönliche Beitrag hängt vor allem vom individuellen Leistungsumfang und Versicherungsbeginn ab. Im Schnitt starten Versicherte mit Mitte 30 in der PKV – und haben dann rund 30 Jahre Zeit zum Aufbau der Alterungsrückstellungen. Wer erst im hohen Alter eintritt, hat weniger Jahre Zeit zum Aufbau dieser Vorsorge, sodass sein Beitrag entsprechend höher sein muss. 

Dennoch bleiben sehr hohe Beiträge die absolute Ausnahme. So zahlten im Jahr 2024 nur 2,3 Prozent aller Privatversicherten einen Beitrag über dem Höchstbeitrag in der GKV (844 Euro in 2024). Und Beiträge über 1.000 Euro gab es nur bei 0,17 Prozent aller Versicherten. 

Wenn die Versicherten in solchen Fällen ihren Beitrag verringern wollen, gibt es dazu innerhalb der Privaten Krankenversicherung verschiedene Möglichkeiten. Zudem gilt für alle Privatversicherten eine gesetzliche Garantie: Niemand von ihnen muss mehr zahlen als maximal den Höchstbeitrag der Gesetzlichen Krankenversicherung. Dies ist durch den Rechtsanspruch auf eine Aufnahme im Basistarif gesichert.

Weil das persönliche Einkommen keinen Einfluss auf die Beitragsentwicklung in der Privaten Krankenversicherung hat, passt sich der Beitrag – anders als in der GKV – auch nicht proportional an die oft geringeren Alterseinkünfte an. Das sollten Privatversicherte von vornherein einkalkulieren, denn dafür gibt es langfristige Vorsorgemöglichkeiten, die den persönlichen Beitrag im Alter absichern. 

Die Analyse der durchschnittlichen PKV-Monatsbeiträge für jedes Lebensalter kann aus statistischen Gründen nur mit den Daten des abgeschlossenen Versicherungsjahres 2024 erfolgen. 

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