Meldung 30. April 2025

Auf dem 129. Ärztetag in Leipzig (27.–30. Mai 2025) werden die Delegierten auch über den Entwurf der neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abstimmen. PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther appelliert an die Ärzteschaft, den gemeinsam mit der Bundesärztekammer erarbeiteten Entwurf zu unterstützen.

Florian Reuther, Direktor des PKV-Verbandes

Vor dem Deutschen Ärztetag zeigt sich PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther zuversichtlich, dass die Delegierten dem Entwurf der neuen GOÄ zustimmen werden. „Der Entwurf ist ein großer Wurf“, sagte Reuther im Gespräch mit der Ärzte Zeitung. Die neue GOÄ sei das Ergebnis von mehr als zehn Jahren gemeinsamer Arbeit von PKV, Bundesärztekammer und Beihilfe. Reuther bedankte sich ausdrücklich bei allen Beteiligten: „Ich hoffe und ich erwarte auch, dass der Ärztetag eine gute Entscheidung treffen wird.“

Reuther betonte, dass sowohl die Ärzteschaft als auch die Patienten von der neuen GOÄ profitieren werden. „Es gibt niemanden, der die Notwendigkeit einer Reform ernsthaft in Frage stellt“, so der Verbandsdirektor. Man habe das Leistungsverzeichnis aktualisiert, an die moderne Medizin angepasst und digitale Leistungen abgebildet. „Wir schaffen eine höhere Transparenz für alle Anwender der GOÄ. Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte erhalten mehr Rechtssicherheit.“

Gleichzeitig seien wichtige Elemente der bestehenden Gebührenordnung erhalten und weiterentwickelt worden, die von der Ärzteschaft zu Recht als integraler Bestandteil der Freiberuflichkeit angesehen würden: „Einzelleistungsvergütung, Therapiefreiheit, Innovationsoffenheit, und dass es keine Budgetierung geben wird“, so Reuther. Besonders hob er hervor, dass die ärztliche Zuwendung als Kernelement ärztlicher Leistung aufgewertet und gestärkt worden sei, wovon alle Ärzte profitieren würden.

Keine Nachverhandlungen bei Ablehnung

Mit Blick auf die Kritik einzelner Fachgruppen innerhalb der Ärzteschaft stellte Reuther klar: „Wir nehmen dieses Rumoren wahr, es geht vor allem um Bewertungs- und Vergütungsfragen“. Er wies jedoch darauf hin, dass das vorliegende Verhandlungsergebnis ein Kompromiss sei, der der PKV viel abverlangt habe. Über den jetzt vereinbarten Gesamtrahmen hinaus gebe es daher keinen weiteren Spielraum.

Reuther erinnerte daran, dass die PKV als Treuhänderin der Beitragsgelder ihrer Versicherten handeln müsse. „Wir sind den Ärzten an vielen Stellen entgegengekommen. Wenn der Ärztetag der neuen GOÄ nicht zustimmt, wird es auch keine Nachverhandlungen über die Vergütung geben.“

Ob eine GOÄ-Reform in der neuen Legislaturperiode umgesetzt werde, hänge entscheidend von der Zustimmung des Ärztetages ab, so Reuther. „Sobald das gemeinsame Werk von beiden Seiten getragen wird, kommt die Politik nicht umhin, entsprechende Gesetzgebungs- und Verordnungsverfahren einzuleiten.“ Auch deshalb sei es wichtig, dass der Deutsche Ärztetag zustimme. „Dann gibt es für die Politik kein rationales Argument mehr, das Thema nicht aufzugreifen.“

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