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Welche Faktoren eine gesunde Ernährung im Kleinkindalter beeinflussen, wo junge Familien erreicht werden können und was das Programm „Anfangsglück“ leistet, ist Inhalt unserer Broschüre „Kleinkindernährung im Fokus“ (zum ePaper).
Das Präventionsprogramm stärkt kommunale Akteure, um (werdende) Eltern in Sachen Ernährung kompetent zu begleiten. Auf einer Ideenwerkstatt in Berlin informierten, diskutierten und vernetzten sich kommunale Akteure mit Expertinnen und Experten. Nun beginnt die Pilotphase in vier Modellregionen.
Warum ist es so wichtig, was Babys und Kleinkinder in den ersten 1.000 Tagen ihres Lebens zu sich nehmen? Wie hängen Armut, Ernährung und Gesundheit zusammen? Und welchen Einfluss haben Soziale Medien auf den Speiseplan von Familien? Um diese Fragen – und viele mehr – ging es auf der „Anfangsglück“-Ideenwerkstatt, der Auftaktveranstaltung des von der PKV geförderten Präventionsprogramms in Berlin. Rund 120 politische und kommunale Akteure, Gesundheitsexpertinnen und -experten sowie Vertreterinnen und Vertreter familiennaher Einrichtungen kamen hier ins Gespräch. Ziel aller Beteiligten ist es, Fachkräfte darin zu unterstützen, (werdende) Eltern hinsichtlich einer ausgewogenen Ernährung kompetent zu begleiten.
Die Ideenwerkstatt umfasste Fachvorträge, Workshops, eine Podiumsdiskussion und einen Ideenmarkt, auf dem 16 regionale Projekte ihre Ansätze und Aktivitäten für die Stärkung der Ernährungskompetenz präsentierten – von der Sarah Wiener Stiftung, die Kita- und Grundschulkinder für eine vielseitige Ernährung und einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln sensibilisiert, bis zu den „Babyhelfern“, einer Projektgruppe der Fachhochschule Potsdam, die werdende und junge Eltern virtuell psychologisch begleitet. Denn „Anfangsglück“ will auch dazu beitragen, bestehende Angebote bekannt zu machen, sich untereinander zu inspirieren und zu vernetzen.
In den ersten 1.000 Lebenstagen – von Beginn der Schwangerschaft bis etwa zum zweiten Geburtstag eines Kindes – werden die Weichen für die spätere Entwicklung und lebenslange Gesundheit gestellt, erläuterte die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Annett Hilbig: „Ausgewogene Ernährung und reichlich Bewegung bieten große Chancen, in diesen sensiblen Lebensphasen das Risiko für Übergewicht und mögliche Folgeerkrankungen zu minimieren.“ Sie unterstrich auch den Einfluss von Akteurinnen und Akteuren in unterschiedlichen Lebenswelten: „Fachkräfte, die direkten Kontakt zu (werdenden) Eltern und Kindern haben, können einen wertvollen Beitrag zur Prävention leisten, indem sie positive Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten prägen.“
Die Herausforderungen in der Ernährungskommunikation wurden in der Diskussion von der Expertin Eva-Maria Endres, der Hebamme und Influencerin Zohre Ceylan sowie der Ernährungsberaterin Maja Biel deutlich. „Insbesondere durch die Sozialen Medien hat sich viel verändert“, sagt Eva-Maria Endres, die über das Thema Ernährung in Sozialen Medien promoviert: „Hier findet eine Verschiebung vom Experten- zum Laienwissen statt. Das hat den Vorteil, dass die Informationen häufig praxisnäher und kostenlos sind – aber es kursieren auch viele Mythen und Falschinformationen.“ Die Nutzerinnen und Nutzer bräuchten Begleitung, um Fragen und Unsicherheiten zu klären.
Diese Begleitung soll „Anfangsglück“ mittelbar leisten. „Wir treffen jeden Tag unzählige Ernährungsentscheidungen“, sagt Jelena Sörensen, Präventionsreferentin im PKV-Verband: „Doch gesunde Entscheidungen zu treffen fällt nicht immer leicht. Das Angebot im Supermarkt, in der Kantine oder Kita, die Werbung, Soziale Medien und finanzielle Möglichkeiten – all dies beeinflusst uns. Widersprüchliche oder alltagsferne Ernährungsinformationen verunsichern zusätzlich, und zwar nicht nur Eltern.“ Dabei seien sie gerade besonders wissensdurstig und motiviert für Veränderungen ihres Lebensstils. Daher möchte „Anfangsglück“ sie erreichen – und dafür sorgen, dass gesunde und ausgewogene Ernährung in der Familie Spaß macht.
Projektpartner des PKV-Verbands für „Anfangsglück“ sind die Plattform Ernährung und Bewegung (peb) und DSPN (Dein Starker Partner für Netzwerke). „Anfangsglück“ wird zwischen September 2023 und September 2024 in familiennahen Einrichtungen wie Schwangerschaftsberatungsstellen, Hebammenpraxen, Tagespflegeeinrichtungen, Familienzentren und Kitas in vier Modellregionen in Thüringen und Berlin entwickelt und erprobt. Interessierte können sich per E-Mail an info@anfangsglück.de bewerben.
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Welche Faktoren eine gesunde Ernährung im Kleinkindalter beeinflussen, wo junge Familien erreicht werden können und was das Programm „Anfangsglück“ leistet, ist Inhalt unserer Broschüre „Kleinkindernährung im Fokus“ (zum ePaper).