PKV-Mehrumsätze: Privatversicherte sind unverzichtbar für Versorgungsqualität
Meldung16. Mai 2023
Privatversicherte finanzieren mit ihrem Mehrumsatz das Gesundheitssystem überproportional mit. Diese zusätzlichen Einnahmen entstehen, weil es für Ärztinnen und Ärzte bei der Behandlung von Privatpatienten weniger Beschränkungen und meist höhere Honorare gibt als bei Kassenpatienten.
Die PKV-Versicherten spielen für alle Leistungserbringer des Gesundheitssystems weiterhin eine wichtige Rolle. Im Jahr 2021 lag der Mehrumsatz, der im Gesundheitswesen durch die Behandlung von Privatversicherten erwirtschaftet wird, bei 11,68 Milliarden Euro. Das sind rund 150 Millionen Euro bzw. 1,3 Prozent mehr als im Jahr davor.
Wie in den Vorjahren entfiel mit 6,74 Milliarden Euro der größte Teil des Mehrumsatzes auf die ambulant-ärztliche Versorgung. In diesem Bereich gab es sogar einen Zuwachs von 5,7 Prozent. Dieses deutliche Plus ist vor allem eine Folge der stärkeren Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen gegenüber dem ersten Pandemiejahr. Damit lagen die Mehreinnahmen je Arztpraxis durchschnittlich bei 58.849 Euro. Die Bedeutung der Privatversicherten für die niedergelassenen Ärzte zeigt sich auch darin, dass 20,4 Prozent ihrer Gesamteinnahmen auf PKV-Versicherte entfallen – und dies bei einem Versichertenanteil von 10,5 Prozent. Diese Mehrumsätze ermöglichen es den Facharztpraxen unter anderem, in moderne Diagnose- und Behandlungsmethoden zu investieren. Damit fördert allein die Existenz der Privaten Krankenversicherung die Verbreitung medizinischer Innovationen in Arztpraxen. Eine Untersuchung des Instituts Rebmann Research belegt dies eindrucksvoll.
Die PKV bringt für Praxen einen höheren Deckungsbeitrag pro Versicherten als die GKV und trägt damit zu einer guten Versorgung bei, von der auch gesetzlich Versicherte profitieren.
PKV-Leistungsausgaben steigen
Ein weiteres Ergebnis der aktuellen WIP-Studie: Die Leistungsausgaben je Versichertem stiegen in der PKV je zwischen 2011 bis 2021 um 38,6 Prozent. Sie bleiben damit weiterhin unter dem Anstieg in der Gesetzlichen Krankenversicherung (+50,8 Prozent). Die Differenz der Leistungsausgaben hat sich zuletzt durch größere Ausgabensteigerungen in der GKV noch deutlich vergrößert. Eine Ursache hierfür sind leistungsausgabensteigernde Gesetze, wie das Terminservice- und Versorgungsgesetz.