Meldung 14. Februar 2024

In zwei Finanzierungsrunden hat der vom PKV-Verband initiierte Fonds Heal Capital das polnische Start-up gefördert. Mittlerweile haben gesetzliche Krankenkassen und der ADAC den Symptom-Checker von Infermedica in ihre Kunden-Apps integriert.

ADAC, Krankenkassen und Kliniken nutzen den Symptom-Checker

Ein neues Navigationsgerät für ADAC-Mitglieder: Das Digital-Health-Unternehmen Infermedica zählt jetzt auch den Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) zu seinen Kunden – und damit rund 21 Millionen potenzielle Nutzerinnen und Nutzer. Der Automobil-Club hat sein digitales Gesundheitsangebot, die sogenannte Medical App, um den Symptom-Checker des Spezialisten für Künstliche Intelligenz (KI) erweitert. Das Tool liefert eine Ersteinschätzung von Symptomen sowie passende Versorgungsempfehlungen und Hinweise auf die am besten geeigneten medizinischen Leistungen. 

Damit kommt der Symptom-Checker mehr und mehr in die breite Anwendung: Bereits seit Sommer 2022 ist er in die Versicherten-Apps von AOK Plus und Techniker Krankenkasse integriert. Auch private Krankenversicherer, die drittgrößte private Klinikgruppe Deutschlands, die Sana Kliniken, und der Bayerische Heilbäder-Verband verwenden den digitalen Patientenlotsen.

Mit seinem Produkt ermöglicht Infermedica eine effektive Patientenversorgung auf Basis von KI-Technologie. Mittlerweile wurde der Service zu einer “Medical Guidance Plattform” erweitert, die zur Unterstützung der Gesundheitsversorgung von den ersten Symptomen bis zur Nachsorge genutzt werden kann. Ziel des Unternehmens ist es, die Gesundheitskompetenz der Menschen zu fördern sowie Ärztinnen und Ärzte zu entlasten.

PKV treibt digitale Innovationen voran

Der Erfolg von Infermedica belegt einmal mehr die Rolle der Privaten Krankenversicherung als Antreiber von medizinischen Innovationen. Als eines der ersten Start-ups hatte Infermedica im August 2020 Wagniskapital aus dem vom PKV-Verband initiierten Fonds für digitale Gesundheitsanwendungen, Heal Capital, erhalten. Anfang 2022 legte der Venture-Capital-Fonds in einer zweiten Finanzierungsrunde nach.

Mehr als 20 private Krankenversicherer haben über 100 Millionen Euro in Heal Capital investiert. Der Fonds fördert ausschließlich innovative Geschäftsmodelle an der Schnittstelle zwischen Gesundheitswesen und Technologie mit dem Ziel, die medizinische Versorgung zu verbessern und die Digitalisierung voranzutreiben. Digitale Innovationen sollen dadurch schneller in der Versorgung ankommen und allen Menschen zur Verfügung stehen – ganz gleich ob gesetzlich oder privat krankenversichert.

KI in der Gesundheitsversorgung gewinnt an Bedeutung

Die gestiegene Bedeutung der Künstlichen Intelligenz in der Gesundheitsversorgung zeigen auch weitere Investments von Heal Capital: Angeführt vom Londoner Venture-Capital-Fonds Albion beteiligte sich Heal Capital im August 2022 an der Series-A-Finanzierungsrunde für das Start-up Peakdata. Das Schweizer E-Health-Unternehmen will per Big Data Analyse und KI Pharmafirmen und Fachkräfte im Gesundheitswesen vernetzen, um den Wissensaustausch zu beschleunigen. Patientinnen und Patienten profitieren dabei von schnelleren und zielgenaueren Therapien. Das französische Unternehmen Gleamer analysiert mithilfe von KI medizinische Bildgebngsverfahren; hema.to nutzt Künstliche Intelligenz, um die Geschwindigkeit und Genauigkeit von Blutkrebsdiagnosen zu erhöhen.