Interview 20. Mai 2025

Dominik Heck ist neuer Geschäftsführer des Bereichs Kommunikation im PKV-Verband. Hier spricht er über seine Aufgaben und Ziele sowie über die besonderen Herausforderungen der Öffentlichkeitsarbeit im gesundheitspolitischen Umfeld.

Dominik Heck, Geschäftsführer Kommunikation beim PKV-Verband

Herr Heck, wie sind Sie zur PKV gekommen?

Mein Weg zur PKV begann 2009 – damals noch als Politikstudent mit einem Nebenjob beim Verband. Es war die Zeit, in der soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook begannen, die politische Kommunikation grundlegend zu verändern. Nach einem Volontariat in einer PR-Agentur bin ich 2012 als Pressereferent zum PKV-Verband zurückgekehrt. Seitdem haben wir unsere Online-Kommunikation und Social-Media-Präsenz konsequent ausgebaut. Ab 2019 durfte ich gemeinsam mit meinem Vorgänger Stefan Reker den PKV-Newsroom auf- und ausbauen – und später auch leiten.

Wie hat sich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit seither entwickelt?

Die Digitalisierung hat die Öffentlichkeitsarbeit grundlegend verändert. Der Medienwandel – getrieben durch das Internet – hat den Zugang zu Informationen und die Verbreitung von Meinungen dramatisch beschleunigt. Neue Themen und Debatten können heute innerhalb weniger Stunden die öffentliche Aufmerksamkeit und die politische Agenda bestimmen.

Gleichzeitig ist die Medienlandschaft vielfältiger geworden. Agenda-Setting ist nicht mehr allein Aufgabe der klassischen Gatekeeper. Und: In einer Stakeholder-Ökonomie wie der heutigen müssen Verbände viel breiter kommunizieren. Es reicht nicht mehr aus, nur die Interessen der eigenen Mitglieder zu vertreten. Auch die Erwartungen von Patientinnen und Patienten, Mitarbeitenden oder der Gesellschaft insgesamt spielen eine Rolle. Politische Kommunikation ist transparenter, werte- und dialogorientierter geworden.

Und was macht die PKV heute anders als früher?

Mit dem PKV-Newsroom haben wir konsequent auf diese Entwicklungen reagiert. Wir haben eigene Kanäle aufgebaut – von Websites über Newsletter bis hin zu Social-Media-Plattformen. Unser Ziel ist der direkte Dialog mit unseren Stakeholdern und die aktive Beteiligung an gesundheits- und wirtschaftspolitischen Debatten. Gleichzeitig hilft uns die Newsroom-Struktur dabei, schneller und agiler auf die Dynamik der Medienberichterstattung zu reagieren.

Auch wenn sich vieles geändert hat, eine Regel gilt nach wie vor: Wer sachlich, transparent und verlässlich kommuniziert, findet Gehör.

Dominik Heck , Geschäftsführer Kommunikation beim PKV-Verband

Das Gesundheitswesen ist voll von Akteuren – und Kommunikationsprofis. Wie verschafft man sich da Gehör?

Auch wenn sich vieles geändert hat, eine Regel gilt nach wie vor: Wer sachlich, transparent und verlässlich kommuniziert, findet Gehör. Vertrauen entsteht, wenn man die Anliegen und Perspektiven anderer ernst nimmt und gute Argumente klar und verständlich formuliert. In der politischen Auseinandersetzung zählt nach wie vor das bessere Argument – aber es muss fundiert, anschlussfähig und glaubwürdig sein. Wer das leistet, wird als Gesprächspartner geschätzt.

Wie ist Ihr Team im Newsroom aufgestellt?

Unser Team ist bewusst interdisziplinär aufgestellt – als Antwort auf die wachsenden Anforderungen an moderne Kommunikation. Neben der klassischen Pressearbeit ist heute auch Expertise in Online-Kommunikation, Social Media und Videoformaten gefragt. Auch Künstliche Intelligenz wird unsere Arbeitsweise zunehmend verändern. Deshalb setzen wir auf Vielfalt im Team. Was uns verbindet, ist eine journalistische Haltung: das Gespür dafür, wie man komplexe Inhalte für unsere Zielgruppen verständlich und überzeugend aufbereitet.

Als Verbandssprecher vertreten Sie die „Idee PKV“. Welches sind Ihre stärksten Argumente?

Der demografische Wandel stellt das deutsche Gesundheitswesen vor eine Jahrhundertaufgabe. Die Private Krankenversicherung ist dabei ein Teil der Lösung – mit einem kapitalgedeckten, generationengerechten Finanzierungssystem. Sie entlastet die jüngeren Generationen, stärkt den Standort Deutschland und sichert so langfristig einen leistungsfähigen Sozialstaat.

Dabei geht es nicht nur ums Geld, sondern auch um eine bessere Versorgung: Im Wettbewerb mit der Gesetzlichen Krankenversicherung hat die PKV immer wieder Innovationen vorangetrieben. Das ist unser Anspruch: Wir wollen die beste Gesundheit – für alle Patientinnen und Patienten in Deutschland.

Vielen fehlt schlicht das Wissen oder die persönliche Erfahrung, um den Beitrag der PKV zur Versorgung und Pflege realistisch einzuschätzen.

Dominik Heck , Geschäftsführer Kommunikation beim PKV-Verband

Die Medien berichten oft kritisch über die PKV. Frustriert Sie das?

Nein, aber es zeigt, wie groß unsere Kommunikationsaufgabe ist. Das Gesundheitssystem ist sehr komplex – und nur rund zehn Prozent der Menschen sind privat krankenversichert. Vielen fehlt schlicht das Wissen oder die persönliche Erfahrung, um den Beitrag der PKV zur Versorgung und Pflege realistisch einzuschätzen.

Hinzu kommt: Journalisten haben heute oft nur noch wenig Zeit für Recherchen. Das ist aber auch unsere Chance. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass unsere Gesprächspartner überrascht sind, wenn wir mit fundierten Informationen und Fakten gängige Vorurteile widerlegen können.

Und wenn Sie sich zum Abschluss eine Schlagzeile wünschen dürften – welche wäre das?

„Werder Bremen feiert die fünfte deutsche Meisterschaft“ – das wäre meine persönliche Wunschnachricht. Aber Spaß beiseite: Ich würde mich freuen, wenn das deutsche Gesundheitswesen in der Öffentlichkeit wieder mehr mit positiven Schlagzeilen wahrgenommen würde – etwa über Versorgungserfolge, innovative Behandlungen oder Fortschritte in Digitalisierung und Prävention. Daran arbeiten wir jeden Tag mit – kommunikativ und politisch.