Meldung 26. Juni 2025

Ab Juli wird eine Kommission Vorschläge für eine Pflegereform erarbeiten. Ihren Fokus sollte sie dabei Nachhaltigkeit legen. Denn einer Mehrheit ist das Prinzip der Generationengerechtigkeit wichtig. Der Entwurf für den Bundeshaushalt lässt von diesem Ansatz indes noch nichts erkennen.

Generationengerechtigkeit bedeutet, dass die heutige Generation zukünftigen Generationen nicht die Probleme oder finanziellen Lasten aufbürdet, die sie selbst verursacht. Leider ist das heute in der Gesundheits- und Pflegepolitik mehr denn je der Fall. Denn das Umlageverfahren der gesetzlichen Krankenkassen und der sozialen Pflegeversicherung (SPV) ist längst an seine Grenzen gestoßen. Im Bereich der Pflege wird dies aktuell besonders deutlich: Immer weniger Beitragszahler müssen die Kosten für eine wachsende Zahl Pflegebedürftiger tragen. Ohne strukturelle Reformen wird die finanzielle Last in der SPV weiter steigen – und damit auch die der jungen Menschen in diesem Land. Eine Studie von Professor Martin Werding, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, vom Mai 2025 zeigt, wie groß die Belastung jüngerer Menschen im Vergleich zu älteren Generationen tatsächlich ist.

Der Ende Juni vom Kabinett beschlossene Entwurf für einen Bundeshaushalt lässt von einer Entlastung der jüngeren Generationen indes nichts erkennen. Denn er sieht weitere Zuschüsse an die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung vor. Entsprechend kritisch beurteilt PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther den Entwurf: „Weitere Steuerzuschüsse für die Kranken- und Pflegeversicherung bedeuten eine zusätzliche Schuldenfinanzierung und eine unverhältnismäßig starke Belastung jüngerer Generationen. Auch wenn der Entwurf des Bundeshaushalts neue Zuschüsse als Darlehen vorsieht, stellt das keinen nachhaltigen Ansatz dar. Langfristig bringen nur echte Strukturreformen eine Lösung. Dafür sind eine Stärkung der Eigenverantwortung und mehr Kapitaldeckung zwingend erforderlich.“

Tatsächlich ist die Wahrung der Generationengerechtigkeit den Menschen hierzulande ein zentrales Anliegen. Eine aktuelle Umfrage des renommierten Meinungsforschungsinstituts Civey zeigt, dass dieses Prinzip einer großen Mehrheit in der Bevölkerung sehr wichtig ist: Fast 80 Prozent begrüßen eine faire Verteilung zwischen den Generationen.  

Bündnis fordert generationengerechte Pflege

Eben diese Generationengerechtigkeit wird im Bereich der Pflege auch von einem breiten Bündnis gesellschaftlich relevanter Akteure von der am 1. Juli startenden Bund-Länder-Kommission eingefordert. In einer Stellungnahme fordert die „Initiative generationengerechte Pflege“, dass notwendige kurzfristige Maßnahmen auch langfristig tragfähig sein müssen und nicht zu einer wachsenden Verschuldung zu Lasten der jungen Generation führen dürfen. Vermeintliche Lösungen wie eine erneute Anhebung des Beitragssatzes, eine Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze, eine pauschale Subvention der Pflegeversicherung aus öffentlichen Mitteln ohne eindeutigen Bezug zu versicherungsfremden Leistungen oder ein schuldenfinanzierter Ausgleich des Defizits verfehlen diese elementare Maßgabe. 

Vorschlag des PKV-Verbands

Wie eine generationengerechte Pflege gelingen kann, zeigt der PKV-Verband mit seinem Konzept für einen „Neuen Generationenvertrag“. Damit kann die Pflegeversicherung in Deutschland langfristig stabil und generationengerecht finanziert werden. Hauptziel ist es, den Beitragssatz in der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) zu senken. Damit wird zum einen die steigende Verschuldung zulasten der jungen Generation verhindert und zum anderen werden sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer finanziell entlastet.
 

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