Meldung 05. Juni 2025

Tino Sorge, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, setzte auf der Jahrestagung des PKV-Verbands gleich mehrfach positive Signale für die Branche. Die Ohren und Türen seien offen.

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Aufzeichnung der PKV-Jahrestagung, u.a. mit Tino Sorge

Zu Beginn seiner Rede betonte Tino Sorge zunächst, dass Deutschland ein gutes Gesundheitssystem habe. Andererseits bräuchte es aber eine Menge struktureller Reformen. Eine Reform, die die jetzige Regierung nicht anstrebe, sei eine Entwicklung hin zu einem Einheitssystem der Krankenversicherung. Dass ein solches Vorhaben im Koalitionsvertrag nicht einmal angedeutet werde, „heißt natürlich im Umkehrschluss, dass wir für die duale Krankenversicherung stehen“, so Sorge. Er sei dankbar für die Arbeit der Privaten Krankenversicherung und ihre vielen Impulse.

Im Bereich der Pflegeversicherung sei eine Expertenkommission auf dem Wege. Das System solle hier auf eine andere Grundlage gestellt werden. Man müsse sich fragen, ob das umlagefinanzierte System an seine Grenzen komme. „Wir müssen über mehr Eigenverantwortung sprechen. Wir müssen auch im Hinblick auf die Demografie ehrlich werden.“ Der Parlamentarische Staatssekretär sieht hier unter anderem die betriebliche Pflegevorsorge als einen möglichen Baustein, über den gesprochen werden sollte.

Tino Sorge, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium
Tino Sorge bei der PKV-Jahrestagung 2025

GOÄ: "Ich hoffe, dass wir das Thema mal mit einem Haken versehen können."

Auch zum Gemeinsamen Entwurf einer GOÄ-Novellierung von PKV-Verband und Bundesärztekammer äußerte sich Tino Sorge: „Ich halte den Vorschlag für durchaus zielführend und tragfähig.“ Nun sei es notwendig, sich innerhalb der Ressorts abzustimmen, denn auch die Beihilfe müsse berücksichtig werden. „Ich hoffe, dass wir dann auch zeitnah wirklich das Thema endlich mal mit einem Haken versehen können und dann können wir uns anderen Dingen widmen.“

Mit Blick auf alle anstehenden Reformen wies Sorge darauf hin, dass alle Akteure aufeinander zugehen müssten und letztlich Kompromisse notwendig seien. Zugleich plädierte er für einen neuen Kommunikationsstil im Gesundheitsbereich, für einen vertrauensvollen Umgang miteinander statt der aktuell herrschenden Misstrauenskultur. Passend dazu versprach er abschließend, dass man im Bundesgesundheitsministerium immer eine offene Tür und ein offenes Ohr habe.