Eine ausgewogene Ernährung in den ersten 1.000 Lebenstagen erhöht die Chance, dass sich Säuglinge und Kleinstkinder gut entwickeln und langfristig gesund bleiben. Das Programm „Anfangsglück“ stärkt kommunale Akteure, um (werdende) Eltern in Sachen Ernährung kompetent zu begleiten.
Mit zahlreichen Programmen engagiert sich der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) in der Lebensweltenprävention. Gesundheit soll dort stattfinden, wo Menschen wichtige Lebenszeit verbringen: etwa in der Schule, in der Kita, in Stadtteil- und Familienzentren. Jetzt startet das Programm „Anfangsglück – Ernährung gemeinsam entdecken“, das der PKV-Verband gemeinsam mit der Plattform Ernährung und Bewegung (peb) und DSPN (Dein Starker Partner für Netzwerke) umsetzt.
Im Fokus steht die Ernährung in der ersten Lebensphase eines Menschen, von Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des zweiten Lebensjahres. In diesem Zeitraum werden die Weichen für einen langfristigen gesunden Ernährungsstil gestellt. Doch Untersuchungen zeigen: Vielen Eltern fällt es schwer, sich in einem Dschungel von teilweise widersprüchlichen Ernährungsinformationen zurechtzufinden – und Erkenntnisse schließlich im Alltag umzusetzen. „Wir wollen es Eltern leichter machen, gesunde Entscheidungen für sich und ihre Kinder zu treffen“, sagt Jelena Sörensen, Präventionsreferentin im PKV-Verband: „So können sie die Gesundheit der ganzen Familie stärken.“
In Modellregionen werden praxistaugliche Angebote erprobt
„Anfangsglück“ wird in vier Modellregionen in Berlin und Thüringen pilotiert. In einem partizipativen Prozess sollen gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort leicht zugängliche, praxistaugliche und wirksame Angebote und Aktivitäten erprobt werden. „Wir entwickeln zum Beispiel E-Learnings und Workshops, mit denen wir Multiplikatoren qualifizieren“, erläutert Projektleiterin Dorota Lazarski. „Außerdem beraten wir Einrichtungen wie Familienzentren und Stillcafés, wie sie Ernährungsthemen noch besser in ihre Angebote integrieren können. So schaffen wir nachhaltige ernährungsfördernde Strukturen – und können Menschen ansprechen, die durch individuelle Maßnahmen der Gesundheitsförderung kaum erreicht werden.“
Ein Expertenbeirat aus Wissenschaft und Praxis begleitet das Vorhaben. Ein unabhängiges Institut evaluiert das Programm und liefert so Impulse für einen wirksamen Roll-out von „Anfangsglück“ in weitere Regionen ab Ende 2024.
Der PKV-Verband ist Mitglied der Nationalen Präventionskonferenz und arbeitet im Rahmen seiner eigenen Präventionsstrategie mit verschiedenen Programm- und Projektpartnern zusammen. Die gemeinsamen Aktivitäten umfassen die Bereiche Ernährungs- und Bewegungsgesundheit, psychosoziale Gesundheit, Sucht- und Gewaltprävention, sexuelle Gesundheit, digitale Settings, Altersgesundheit und Gesundheitskompetenz. Rund 22 Millionen Euro jährlich investieren die privaten Krankenversicherer in die Settingprävention.
Hinweis: Mit der Relevanz gesunder Ernährung im Kleinstkindalter beschäftigt sich auch die erste Episode des PKV-Podcasts „wohl befinden“.