Meldung 11. Januar 2023

Immer mehr Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) setzen bei Zahnersatz, Kieferorthopädie und Prophylaxe auf die private Vorsorge. Die Zahl der Personen mit einer privaten Zahnzusatzversicherung erreicht einen neuen Rekordwert.

Der langjährige Trend setzt sich fort: Die Zahl der Zahnzusatzversicherungen ist 2021 um 787.000 Versicherte gestiegen. Das ist ein Plus von 4,62 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Schon 2020 war die Zahl mit 539.200 zusätzlichen Versicherten bzw. plus 3,3 Prozent kräftig gestiegen. Insgesamt haben rund 17,8 Millionen Deutsche eine private Zahnzusatzversicherung.

Die Unternehmen der Privaten Krankenversicherung bieten Zahnzusatzversicherungen sowohl auf individueller Grundlage als auch über Gruppentarife im Rahmen der betrieblichen Krankenversicherung an. Allein in den zehn Jahren zwischen 2012 und 2021 ist die Gesamtzahl der versicherten Personen mit einem Zahnzusatztarif um 4,3 Millionen oder 30,9 Prozent angestiegen (von 13,6 Millionen im Jahr 2012).

Seit Jahren gehören Zahntarife zu den populärsten privaten Zusatzversicherungen. Das zeigt uns, wie stark der Wunsch vieler Versicherter in der Gesetzlichen Krankenversicherung ist, sich zusätzlich abzusichern. Der Trend zu mehr Eigenvorsorge hält weiter an.

Florian Reuther , PKV-Verbandsdirektor

Zusatzversicherung schützt vor hohem Eigenanteil

Zahntarife sind die populärsten privaten Zusatzversicherungen. Mit ihnen können gesetzlich Versicherte die begrenzten Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung insbesondere beim Zahnersatz aufstocken. Sie erhalten – nach Vorleistung der gesetzlichen Kasse – je nach Tarif zum Beispiel einen prozentualen Zuschuss zur Rechnung oder zu den verbleibenden Kosten.

Ohne Zusatzabsicherung müssen gesetzlich Versicherte selbst bei der einfachsten Zahnersatz-Variante aktuell bis zu 40 Prozent der Kosten selbst tragen (bis Oktober 2020 lag der sogenannte Festzuschuss bei 50 Prozent). Je nach Bundesland kann für gesetzlich Versicherte bei Zahnersatz ein Eigenanteil von rund 1.000 Euro anfallen. Bei einer höherwertigen Versorgung steigt die selbst zu zahlende Summe noch weiter an. Darüber hinaus können private Zusatzversicherungen weitere Leistungen mit abdecken, die die Gesetzliche Krankenversicherung in der Regel nicht übernimmt – zum Beispiel im Bereich der Kieferorthopädie für Erwachsene.