Ist die Dualität aus Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung für Sie auch eine Stärke?
Sie ist aus meiner Sicht vor allen Dingen deswegen eine Stärke, weil oft Innovationen so schneller im deutschen Gesundheitswesen umgesetzt werden als in vielen anderen Ländern. Oft ziehen dann mit längerer Verzögerung die gesetzlichen Krankenversicherungen nach.
Welchen Beitrag leisten Privatversicherte zur Finanzierung des Gesundheitswesens?
Es ist durchaus so, dass auch wenn nur etwa 10 Prozent der Versicherten privat krankenversichert sind, sie mehr als 10 Prozent der Kosten gerade im vertragsärztlichen Bereich abdecken. Insofern trägt die PKV auch über die Anzahl der Versicherten hinaus zur Finanzierung des Gesundheitssystems bei.
Die PKV und die Ärzteschaft haben lange über eine neue GOÄ verhandelt. Warum ist sie so wichtig?
Zunächst mal gab es mehr als 30 Jahre keine komplette Reform der Gebührenordnung für Ärzte. Das gibt es sonst in keinem anderen freien Beruf. Eine GOÄ ist nicht nur überfällig, weil eine bessere Vergütung der Kolleginnen und Kollegen notwendig ist, sondern auch, weil dadurch eine Transparenz für die Patientinnen und Patienten hergestellt wird. Denn derzeit arbeiten wir für alle moderneren Verfahren mit Analogziffern. Das versteht kein Mensch mehr. Wir brauchen unbedingt die GOÄ, um die Vergütung zu verbessern, um sie klarer zu strukturieren. Ich hoffe sehr, dass das in der nächsten Legislatur in die Umsetzung kommt. Das ist für uns alle sinnvoll.