Extrembeiträge sind in der PKV seltene Ausnahmen
Es liegt in der Natur von Durchschnittswerten, dass es in Einzelfällen Abweichungen nach oben und unten geben kann. Der persönliche Beitrag hängt vor allem vom individuellen Leistungsumfang und Versicherungsbeginn ab. Im Schnitt starten Versicherte mit Mitte 30 in der PKV – und haben dann rund 30 Jahre Zeit zum Aufbau der Alterungsrückstellungen. Wer erst im hohen Alter eintritt, hat weniger Jahre Zeit zum Aufbau dieser Vorsorge, sodass sein Beitrag entsprechend höher sein muss.
Dennoch bleiben sehr hohe Beiträge die absolute Ausnahme. So zahlten im Jahr 2022 nur 2,3 Prozent aller Privatversicherten einen Beitrag über dem Höchstbeitrag in der GKV (769 Euro). Und Beiträge über 1.000 Euro gab es nur bei 0,07 Prozent aller Versicherten. Die in manchen Medienberichten spektakulär geschilderten Monatsbeiträge über 1.500 Euro betrafen nur 0,001 Prozent der Versicherten – und dabei handelt es sich stets um Verträge mit besonders hohen Leistungsumfängen.
Wenn die Versicherten in solchen Fällen ihren Beitrag verringern wollen, gibt es dazu innerhalb der Privaten Krankenversicherung verschiedene Möglichkeiten. Zudem gilt für alle Privatversicherten eine gesetzliche Garantie: Niemand von ihnen muss mehr zahlen als maximal den Höchstbeitrag der Gesetzlichen Krankenversicherung. Dies ist durch den Rechtsanspruch auf eine Aufnahme im Basistarif gesichert.
Weil das persönliche Einkommen keinen Einfluss auf die Beitragsentwicklung in der Privaten Krankenversicherung hat, passt sich der Beitrag – anders als in der GKV – auch nicht proportional an die oft geringeren Alterseinkünfte an. Das sollten Privatversicherte von vornherein einkalkulieren, denn dafür gibt es langfristige Vorsorgemöglichkeiten, die den persönlichen Beitrag im Alter absichern.
Die Analyse der durchschnittlichen PKV-Monatsbeiträge für jedes Lebensalter kann aus statistischen Gründen nur mit den Daten des abgeschlossenen Versicherungsjahres 2022 erfolgen. Um die aktuelle Beitragshöhe für 2024 abzuschätzen, hat der PKV-Verband eine Prognose mit den durchschnittlichen Beitragsanstiegen der Jahre 2023 und 2024 hochgerechnet. Demnach wird der PKV-Durchschnittsbeitrag 2024 rund 579 Euro im Monat betragen. Damit liegt er unter dem GKV-Beitrag für einen Durchschnittsverdiener, der 2024 etwa 616 Euro im Monat zahlt. Privatversicherte Arbeitnehmer müssten (weil sie über der Bemessungsgrenze liegen) in der GKV den Höchstbeitrag zahlen, das sind 2024 etwa 844 Euro im Monat. Wobei sowohl in der PKV als auch in der GKV bei Arbeitnehmern rund die Hälfte des Beitrags vom Arbeitgeber übernommen wird. Für die für Beihilfetarife liegt der Durchschnittsbeitrag 2024 voraussichtlich bei 256 Euro.