Meldung 04. Mai 2023

Der PKV-Verband hat auf der DMEA, Europas wichtigster Messe für die digitale Gesundheitsversorgung, neue Lösungen für den digitalen Zugang zum Gesundheitssystem präsentiert: den Online-Check-In und das E-Rezept für Privatversicherte

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Wir haben direkt auf der Messe mit Laura Fenger und Sandra Weber aus der PKV-Abteilung E-Health und Digitalisierung gesprochen. Im Interview erläutern sie, was genau die Versicherten und die Leistungserbringer erwarten können.

Frau Weber, Frau Fenger, was präsentieren Sie hier auf  der DMEA?

Laura Fenger (LF): Wir präsentieren am Stand der gematik den Online-Check-In und das E-Rezept für Privatversicherte. Vor allem auf die Reaktionen zum Online-Check-In sind wir gespannt: Diese Anwendung ist die Voraussetzung dafür, dass Ärzte und andere Leistungserbringer Services der Telematikinfrastruktur für Privatpatienten nutzen können, zum Beispiel ein E-Rezept ausstellen oder eine elektronische Patientenakte befüllen.

Sandra Weber (SW): Die Präsenz auf der DMEA ist für uns besonders wertvoll, weil wir aus der Entwicklungsphase mit unseren Partnerunternehmen kommen. Auf der Messe können wir ein breites Feedback einholen. Wir haben Simulationen und Klick-Dummies der Anwendungen dabei, so dass wir mit den  Besuchern schauen können, wie gut die Prozesse funktionieren. Dieses Feedback fließt dann in die Optimierung der Anwendungen ein.

Welche Bedeutung hat der Online-Check-In in die Arztpraxis für die Private Krankenversicherung?

LF: Mit dem Online-Check-In gelangen die Versicherungsnummer und andere Standarddaten der Versicherten in das Praxisverwaltungssystem. Für den Online-Check-In stellen die PKV-Unternehmen ihren Versicherten eine App zur Verfügung. Mit dieser App kann der oder die Versicherte den Online-Check-In selbstständig anstoßen, zum Beispiel mithilfe von einem QR-Code in der Arztpraxis. Nachdem der Versicherte bestätigt, dass die Daten korrekt sind, sendet die App eine Anfrage zum Datenaustausch an die Krankenversicherung.

SW: Die Privatversicherten gehen durch den Online-Check-In direkt mit einer sogenannten Digitalen Identität an den Start. Die App auf dem Smartphone ist die Alternative zur elektronischen Gesundheitskarte, wie wir sie aus der Gesetzlichen Krankenversicherung kennen. Auch deshalb ist der Online-Check-In für die Private Krankenversicherung ein wichtiger Meilenstein. Er ermöglicht den Zugang zu den Fachanwendungen der Telematikinfrastruktur. Zusammen mit den Digitalen Identitäten ist es der Startschuss für die PKV-Unternehmen, um das E-Rezept, die ePA und andere Anwendungen bereitzustellen.

Was können die Versicherten vom E-Rezept erwarten?

LF: Privatversicherte können das E-Rezept ähnlich nutzen wie gesetzlich Versicherte. Nachdem der Arzt oder die Ärztin das Rezept ausgestellt hat, landet es direkt in der App der Versicherten. Die Versicherten können das E-Rezept dann direkt digital in einer Online-Apotheke einlösen oder in einer Apotheke vor Ort.

SW: In der PKV geht der Versicherte in den meisten Fällen in Vorleistung und lässt sich die Medikamentenkosten anschließend von seiner Versicherung erstatten. Über das E-Rezept kann er zukünftig einen elektronischen Kostenbeleg erhalten, den er dann digital bei seiner Versicherung einreicht. Auch ein Download als PDF-Datei ist vorgesehen. Damit ermöglichen wir einen komplett digitalen Durchlauf von der Verordnung bis zum Einreichen bei der Versicherung – das macht das E-Rezept für den Privatversicherten aus.

Was sind Ihre persönlichen Highlights der DEMEA, was nehmen Sie für Ihre weitere Arbeit mit?

LF: Mein Highlight ist der direkte und persönliche Austausch mit den Experten vor Ort. Die Gespräche sind wertvoll, weil wir dadurch wichtiges Feedback zu den Prozessen und Hinweise für die Umsetzung erhalten.

SW: Ich finde es besonders schön, die Leute live und in Farbe zu sehen. So können wir auch mal links und rechts schauen, was den Prozess vielleicht noch tangiert. Und wir treffen auf der DMEA ein sehr breites Publikum aus vielen Bereichen der digitalen Gesundheit - Menschen, mit denen wir vielleicht sonst gar nicht in Kontakt kommen würden. So bekommen wir wichtige Impulse aus ganz neuen Blickwinkeln.