Am 5. Juni ist Tag der Organspende. Eine Entscheidung für oder gegen eine Spende ist wichtig - schon um die eigenen Angehörigen im Fall der Fälle von einer schweren Verantwortung zu entlasten. Doch nur die Wenigsten haben ihren Willen dazu mit einem Organspendeausweis dokumentiert.
04.06.2021 - Denn mit nur 32 Prozent gab in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA nicht einmal jeder Dritte an, einen Organspendeausweis zu haben. Doch ohne dieses Dokument muss sich im Zweifelsfall das Klinikpersonal darum kümmern, die Zustimmung oder Ablehnung hinsichtlich einer Organspende in Erfahrung zu bringen. Dazu werden vor allem die Angehörigen befragt, ob und wie sich die Patientin oder der Patient geäußert hat. Laut der Aktion „Tag der Organspende“ haben im vergangenen Jahr in mehr als der Hälfte der Fälle, in denen eine Organspende möglich war, Angehörige die Entscheidung dafür oder dagegen trafen.
Wohlgemerkt: Einen Organspendeausweis zu besitzen, bedeutet nicht automatisch, einer Organspende zuzustimmen. Man kann darin auch seinen Widerspruch gegen eine Spende dokumentieren. Ebenso können Organe ausgeschlossen oder nur bestimmte freigegeben werden. Alternativ oder auch zusätzlich können Sie Ihre Einstellung in einer Patientenverfügung festhalten.
Die privaten Krankenversicherer tragen ebenso wie die gesetzlichen Krankenkassen dazu bei, dass mehr Menschen eine Entscheidung treffen, indem sie zum Beispiel ihre Versicherten gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag alle zwei Jahre zu diesem Thema anschreiben.
Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 1.000 Menschen wegen fehlender Spenderorgane. Vielen von Ihnen könnte geholfen werden, wenn mehr Menschen einen Organspendeausweis mit sich tragen würden. Deshalb ist es wichtig, dass jeder von uns sich individuell mit der Frage auseinandersetzt, ob er zur Organspende bereit ist.
Online-Register zur Organspendebereitschaft
Ab März 2022 wird das Thema mit einem Online-Register noch mehr vorangetrieben. Hier kann jeder ohne großen Aufwand eintragen, wie er oder sie zur Organspende steht. Ein zusätzlicher Organspendeausweis ist dann zwar noch immer möglich, aber nicht mehr nötig. Nur berechtigte Ärztinnen und Ärzte aus den Krankenhäusern können im Notfall abfragen, ob eine Erklärung vorliegt. Für sie wird die Arbeit durch das Online-Register enorm erleichtert.
Fast 40 Prozent der Deutschen sind gegenwärtig bereit, das Online-Register zu nutzen. Bei den Besitzern von Organspendeausweisen ist die Zustimmung besonders groß. Hier liegt die Quote bei 81 Prozent. Insgesamt jeder fünfte Befragte konnte sich hingegen nicht festlegen.
Aufklärung und Information zum Thema Organspende und Bekundung der Organspendebereitschaft bleibt deshalb weiterhin wichtig. Umfassende Informationen gibt es auf dem Internetportal www.organspende-info.de/ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).