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Auf einem Online-Kongress der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft betont Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt die Rolle der Privaten Krankenversicherungen für die medizinischen Versorgung in Deutschland. Eine Einheitsversicherung wie die sogenannte „Bürgerversicherung“ lehnt die vbw ab.

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22.07.2021 – Die Frage, wie auch in Zukunft eine hochwertige und gleichzeitig finanzierbare Gesundheitsversorgung in Deutschland sichergestellt werden kann, stand im Fokus des Online-Kongresses der vbw am 19. Juli 2021 in Passau. Im Rahmen der Veranstaltung hob vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt die Bedeutung des dualen Systems aus Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung hervor: „Wir sind klar und deutlich Befürworter des dualen Systems. Unbestritten ist, dass wir vor Herausforderungen im Gesundheitswesen stehen, die es anzugehen gilt. Dazu gehören beispielsweise die Versorgungsstrukturen, die generationsgerechte Finanzierung, die Digitalisierung und auch die Fachkräftesicherung. Die Bürgerversicherung gibt aber keinerlei Antworten auf diese Fragen. Im Gegenteil: Durch den Wettbewerb zwischen gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen, können die begrenzten finanziellen Ressourcen, effizient zum Wohle einer qualitativ-hochwertigen Versorgung auf dem neuesten Stand der Technik genutzt werden.“

PKV-Mehrerlöse sichern Versorgungsstrukturen auf dem Land

Insbesondere im ländlichen Raum sicherten die PKV-Mehrerlöse die etablierten Versorgungsstrukturen, führte Brossardt weiter aus. Davon profitieren nicht nur alle Versicherten, sondern auch die Wirtschaft vor Ort. Gerade bei der Suche nach Fachkräften werde eine verlässliche Gesundheitsversorgung und die Teilhabe am medizinisch-technischen Fortschritt zum wichtigen Standortfaktor. Angesichts der finanziellen Herausforderungen des demografischen Wandels müsse es gelingen, die Chancen der Digitalisierung und Technik besser zu nutzen, um die Effizienz zu steigern und so Kosten zu sparen, so Brossardt.

Die Mehrumsätze, die niedergelassene Ärzte durch privatversicherte Patienten  erzielen, können insbesondere Ärzte im ländlichen Raum wegen geringer Kostenbelastungen durch Mieten und Personal dann stärker in die Ausstattung mit modernen Geräten oder in zusätzliches Personal investieren. Das kommt im ländlichen Raum auch den gesetzlich Versicherten zugute.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer vbw

Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft  (vbw) betont Hauptgeschäftsführer Im der anschließenden Debatte stand dann der stationäre Sektor und die Frage nach den optimalen Versorgungsstrukturen im Mittelpunkt. Während sich Dr. Manuela Rottmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Seija Knorr-Köning (SPD) für eine grundlegende Neuausrichtung des Systems plädierten, sprachen sich  die Bundestagsabgeordneten Stephan Pilsinger (CSU) und Prof. Andrew Ullmann (FDP)  für eine gezielte Weiterentwicklung der bestehenden Strukturen aus.