Gesundheitssystem

Die Zufriedenheit mit dem deutschen Gesundheitswesen erreicht ein neues Rekordniveau. 85 Prozent der Privatversicherten zeigen sich mit den Leistungen zufrieden.

28.09.2020 – Bei den gesetzlich Krankenversicherten sind 78 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden, wie das Ergebnis der aktuellen Continentale-Studie 2020 zeigt. In einer Region stieg die Zufriedenheit besonders stark. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zufriedenheit sowohl bei privat wie gesetzlich Versicherten gestiegen. Derartig hohe Zufriedenheitswerte wurden lediglich im Jahr 2018 ermittelt. Auffällig ist die Veränderung in Ostdeutschland: Hier sind 90 Prozent der gesetzlich Versicherten zufrieden oder sogar sehr zufrieden, 15 Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr.

Höhere Werte durch „Corona-Effekt“

Bei aller Kritik aus Politik, Medien und auch aus Teilen der Bevölkerung zu einzelnen Corona-Maßnahmen zeige die Studie, dass die Bevölkerung den Umgang mit Corona honoriere, meint Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand der Continentale Krankenversicherung. „Die Bürger sind ausgesprochen zufrieden. Insgesamt mit unserem Gesundheitswesen, aber offenbar auch damit, wie wir in Deutschland durch die Corona-Krise kommen, gerade im Vergleich mit anderen Ländern. Anders ist der deutliche Anstieg der Zufriedenheit nicht zu erklären“, sagt Hofmeier. Darauf deute auch der überdurchschnittliche Anstieg in Ostdeutschland hin, wo es die wenigsten Corona-Fälle gab.

Die private Vorsorge steht hoch im Kurs

Allerdings schauen gesetzlich Versicherte weiterhin skeptisch in die Zukunft. 81 Prozent glauben, dass eine gute medizinische Versorgung über den GKV-Beitrag hinaus viel Geld kostet oder kosten wird. Daher halten 73 Prozent der GKV-Versicherten eine private Vorsorge laut Studie für erforderlich.

Dieser Trend spiegelt sich auch bei der Anzahl von Krankenzusatzversicherungen wider. Ein Beispiel dafür ist die Zahnzusatzversicherung: Sie legte auch im vergangenen Jahr mit einem Wachstumsplus von 2,4 Prozent weiter zu. In den letzten zehn Jahren stieg die Gesamtzahl der versicherten Personen mit einem Zahnzusatztarif um 32,4 Prozent.