Stichwort: Intersektorale Kommunikation
Intersektorale Kommunikation ist das Stichwort. Christopher Ahlers und Erik Rafflenbeul berichten aus der Praxis: Ahlers ist niedergelassener Radiologe in Wiesbaden und einer von deutschlandweit rund 23.000 Siilo-Nutzern. Er schätzt vor allem die schnelle Information bei Akut-Fällen. „Zuweisende Haus- und Fachärzte nehmen über Siilo Kontakt mit uns auf, um einen dringenden Untersuchungstermin anzufragen oder Informationen zu gemeinsamen Patienten zu übermitteln“, berichtet Christopher Ahlers. So könne er zum Beispiel ein anstehendes MRT einplanen. Leitet er selbst eine Klinikeinweisung ein, informiert er via Siilo den behandelnden Arzt vorab über seinen Befund.
Erik Rafflenbeul, Oberarzt in der Kardiologie und Angiologie in der Schön Klinik Hamburg-Eilbek, bestätigt die Überwindung der Sektorengrenzen: „Die Chef- und Oberärzte unserer Klinik tauschen über Siilo zum Beispiel Laborbefunde, Echobilder und Fotos mit niedergelassenen Ärzten aus.“ Für ihn hat die App vielfachen Nutzen. Sie ersetze die früher übliche asynchrone Kommunikation und ermögliche immensen Wissenszuwachs und -austausch. Auch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie nutze die Kommunikationsplattform Siilo Connect, erklärt Rafflenbeul: „Hier vernetzen sich Mediziner, besprechen Herzkatheterfilme und informieren über Fortbildungen.“
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Bedarf dezentral zusammenzuarbeiten besonders deutlich geworden. Mehr als 100 Klinik- und Expertennetzwerke haben sich binnen kürzester Zeit auf Siilo registriert, berichtet Daniel Pourasghar. Das Unternehmen hatte seine Servicegebühr für die Plattform Connect als Beitrag zur Pandemie-Bekämpfung ausgesetzt.
Für Erik Rafflenbeul und Christopher Ahlers ist klar: Der Weg führt zur Netzwerkmedizin. „In Sachen Digitalisierung hängen wir in Deutschland sehr hinterher“, meint Ahlers: „Dabei kann sie uns vor allem in der Medizin sehr weiterbringen. Noch gebe es einen Flickenteppich an unterschiedlichen Kommunikationsmitteln und daher viele Medienbrüche. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich noch mehr Ärzte auf einen Kanal einigen, um effizienter arbeiten zu können“, fordert der Radiologe. Erik Rafflenbeul weiß: „Natürlich gibt es auch unter Ärzten Skeptiker der Digitalisierung. Aber immer mehr erkennen auch den Nutzen und die damit verbundenen Chancen der neuen Möglichkeiten.“ Für sich selbst, aber letztlich vor allem für ihre Patienten.